Nachhaltigkeit in der Fertigung

Kreislaufwirtschaft rückt in den Fokus

Eine IFS-Umfrage identifiziert organisatorische Hindernisse und veraltete Infrastrukturen als größte Hürden für die Nachhaltigkeitsbestrebungen von Fertigunsgunternehmen. Zudem nimmt die Bedeutung von Kreislaufwirtschaftsmodellen zu.

Der Software-Anbieter IFS hat zusammen mit dem Technologieanalysten Omdia eine Studie zum weltweiten Stand von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in Fertigungsunternehmen durchgeführt.

Die Umfrage, für die Unternehmensentscheider aus Europa und Nordamerika befragt wurden, beschreibt drei Schlüsselbereiche, die sich alle auf das Nachhaltigkeitskonzept der Hersteller beziehen. Der erste Bereich umfasst Investitionsfaktoren, wie Umweltverantwortung und Hindernisse. Der zweite Bereich befasst sich mit dem Stand der Umsetzung von Nachhaltigkeit, einschließlich der Schlüsselbereiche, auf die sich die Unternehmen derzeit bei ihren Nachhaltigkeitsinitiativen konzentrieren sowie mit dem Reifegrad der Nachhaltigkeit. Der dritte Bereich bewertet die Argumente für die Kreislaufwirtschaft und ihre wichtigsten Vorteile.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Die wichtigsten Treiber für Nachhaltigkeitsinitiativen in Unternehmen sind die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (18 Prozent), Geschäftsrisiken (15 Prozent) sowie finanzielle Anreize und Steuererleichterungen (15 Prozent).
  • Die größten Hindernisse für Investitionen in die Nachhaltigkeit sind organisatorische Hindernisse, wie fehlende zentrale Verantwortung (21 Prozent), veraltete Anlagen und Infrastruktur (18 Prozent) und hohe Vorlaufkosten (17 Prozent).
  • Was den Stand der Umsetzung von Maßnahmen angeht, so gaben 43 Prozent der Befragten an, dass sie Verfahren zur Abfall- und Wasseraufbereitung eingeführt haben; 40 Prozent verwiesen auf die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen in der gesamten Lieferkette und 38 Prozent auf die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen für interne Abläufe.
  • Die Kreislaufwirtschaft rückt immer mehr in den Fokus der Hersteller: 12 Prozent gaben an, dass die Kreislaufwirtschaft als Unternehmensschwerpunkt gilt und bereits umgesetzt wird. Weitere 80 Prozent erproben Maßnahmen für die Kreislaufwirtschaft, haben entsprechende Ziele festgelegt und setzen diese um oder sind in der Entwicklungsphase entsprechender Ziele.
  • Die Fortschritte in Sachen Kreislaufwirtschaft sind in Nordamerika höher, laut Studie haben dort bereits 18 Prozent der Unternehmen diese als Unternehmensschwerpunkt etabliert und umgesetzt, in Europa sind es 7 Prozent.
  • Die wichtigsten Vorteile, die ein Kreislaufwirtschafts-Modell für ein Unternehmen mit sich bringt, sind laut Befragung die Unterstützung einer nachhaltigen Strategie (78 Prozent), die Steigerung der Kundenbindung (74 Prozent) und der Umweltschutz (74 Prozent).
  • Für 45 Prozent der Befragten steht die Verbesserung des Umweltschutzes durch die Verringerung von Abfällen in der gesamten Lieferkette im Mittelpunkt der Kreislaufwirtschaft.
  • Zu den Branchen, in denen die Kreislaufwirtschaft am weitesten fortgeschritten ist, gehört die chemische Industrie, in der mehr als jedes Fünfte befragte Unternehmen (21 Prozent) bereits Maßnahmen etabliert hat sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie (17 Prozent).