Integrierte Online-Module: Die produktionsnahe IT profitiert von Verbesserungen im Hauptsystem. Bild: Plex Systems

Intergrierte Produkt- und NC-Daten

Zusätzlich erleichtert die Integration von PDM-Funktionen und eine Einbindung von Konstruktions- und NC-Programmierfunktionen den Einstieg in ein Wissensmanagement. ERP-Systeme verwalten dazu für häufig gefertigte Bauteile Methoden und Erfahrungswerte etwa für Material, Werkzeug, Bearbeitungsschritte und Vorschub. Damit steht Anwendern für ähnliche Bearbeitungsabläufe eine weitgehend automatisierte NC-Programmierung zur Verfügung. Gleichzeitig unterstützt die Integration das Qualitätsmanagement: Der Abruf von Ablaufdiagrammen, Arbeits- und Kontrollplänen sowie Prozessanweisungen minimiert die Fehlerquote. Im Gegenzug fließen Prüfdaten umgehend zurück. Zusammen mit einer nahtlosen Rückverfolgbarkeit der Fertigungsabläufe bietet sich der Einsatz übergreifender Anwendungen gerade in Branchen mit hohem Qualitätsanspruch an, etwa im Automotive-Bereich.

Neue Funktionen ohne Mehrkosten

Der Erfolg von SaaS-Produkten zeigt die Vorteile dieses Echtzeit-Informationsflusses in Verbindung mit einer tiefen Manufacturing Execution-Funktionalität (MES): Die ersten ERP-Systeme mit entsprechenden Modulen fanden in Nordamerika bereits vor zehn Jahren ihren Weg auf den Markt. Für den Anwender ergibt sich vor allem der Vorteil, dass Mietlösungen in kurzen Intervallen neue ERP-Funktionen bereitstellen können, die Nutzern je nach Lizenzmodell ohne Mehrkosten zur Verfügung stehen. Beim Abschluss entsprechender Verträge sollten Anwender allerdings darauf achten, dass die Nutzung neuer Funktionen ein freiwilliges ‚Opt-in‘ bleibt. Dabei arbeiten alle Anwender des Systens auf der gleichen, zentral betriebenen Infrastruktur und Lösungsumgebung. In einem reinen Online-Modell erfolgen maßgebende Anpassungen nicht mehr in der Lösungsumgebungen vor Ort, sondern am laufenden Gesamtsystem. Verbesserungsvorschläge aller Nutzer aus einer Branche fließen dadurch zeitnah in das Gesamtsystem ein. Davon profitieren alle Anwender.

Unternehmenslizenz stärkt ERP-Prozesse

Sobald die gesamte ERP-Funktionalität über den Browser bereitsteht , ergeben sich aus Anbietersicht zudem Spielräume im Bereich Lizenzierung. Ein neuer Ansatz besteht darin, Unternehmen statt der üblichen Beschränkung der Anzahl der Systemnutzer eine monatliche Bereitstellungsgebühr anzubieten: Ohne Benutzerlizenzen wird die Überlegungen, welcher Anwender kostenpflichtigen Zugriff auf ERP-Modulen benötigt, hinfällig. Das Ergebnis solcher Lizenzkalkulationen besteht oft darin, dass ERP-Prozesse um wenige Anwenderprofile herum gestaltet werden und andere ERP-Eingaben über Umwege und Hilfskonstruktionen erfolgen. Ohne Benutzerlizenzen kann eine beliebige Anzahl an Nutzern, Partnern oder Lieferanten die volle ERP-Funktionalität zum Festpreis nutzen. Das Unternehmen erreicht so eine realitätsnahe Abbildung der Prozesse und damit höhere Transparenz, Datenqualität und Anwenderakzeptanz.

Tiefgehende Funktionen als Mietmodell

Die Praxis belegt, dass dynamische MES-Funktionsentwicklung und -bereitstellung mit immer wieder neuen, branchenrelevanten Funktionen möglich ist. In Verbindung mit Echtzeit-Daten können Fertiger ihre Abläufe und Prozessqualität stetig verbessern und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Das erhöht gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten den Handlungsspielraum von Unternehmen.







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