Neue Module: Energiemanagement, Tracking & Tracing

In den vergangenen Jahren sind neue Anforderungen aufgekommen, die mit MES erfüllt werden können. Daran orientieren sich auch neue Module in Hydra 8, etwa für Tracking & Tracing und Energiemanagement. Die Lösung bietet ein Paket von Funktionen um mit Hilfe von Fertigungsdaten herauszufinden, wo Energie verschwendet wird. Zugleich können Unternehmen so ihre Energieeffizienz verbessern. Auch dazu muss die nötige Informationsbasis zur Verfügung stehen – was heute in der Praxis allerdings noch selten der Fall ist. Meist liegen nur summarische Daten über den Energieverbrauch der Maschinen vor. Es fehlen detaillierte Informationen, mit denen sich das Verbrauchsverhalten gezielt analysieren und verbessern lässt. Darüber hinaus gibt es in Unternehmen noch Energieverschwendung, die nicht direkt sichtbar ist, etwa durch mangelhafte Prozesse, die zu langen Durchlauf- und Liegezeiten oder zu hohem Ausschuss führen. Vor diesem Hintergrund bietet das neue MES fürs Energiesparen grundsätzlich zwei Hebel:

  • Die umfassende Datenerfassung an den Produktionseinrichtungen, um Zusammenhänge zwischen Energieverbrauch und anderen Daten herzustellen, die dann entscheidende Zusatzinformationen über Verschwendung liefern.
  • Unterstützung der indirekten Reduzierung von Energieverbrauch, zum Beispiel über weniger Ausschuss oder bessere Feinplanung. Eine Variante der indirekten Verbrauchssenkung ist der geschickte Umgang mit Strom-Kontingenten. Dazu gibt das System Aufschluss darüber, ob Produktionsaufträge ohne Nachteile in das nächste Kontingent verschoben werden können, wenn diese aktuell teuren Mehrverbrauch verursachen.

Die Systembausteine im Überblick

  • Application Services dienen als Hintergrundprozesse für MES-Anwendungen. Sie übernehmen etwa die Verdichtung und Bewertung von Maschinendaten.
  • Die Bedienoberfläche MES Operation Center unterstützt rollen- und funktionsorientierte Bedienkonzepte und lässt sich individuell gestalten.
  • An Werker und Maschineneinrichter richtet sich das Acquisition & Information Panel. Die Bedienoberfläche dient der Erfassung und Anzeige von Daten an Maschinen und Arbeitsplätzen.
  • Enterprise Integration Services verbinden das MES mit ERP- und anderen übergeordneten Systemen.
  • Über die Shopfloor Integration Services gelangen Prozess- und Maschinendaten von Maschinen und Anlagen in das System, in der Gegenrichtung werden NC-Daten und Einstellparameter transferiert.

BIld: MPDV Mikrolab


MES auf Blackberry und Smartphone

‚Was läuft in der Fabrik?‘ Antwort auf diese Frage erhalten Anwender auch von unterwegs, wenn sie keinen Zugriff auf das Intranet haben und nur über Smartphone erreichbar sind. Denn zu den neuen Systemfunktionen zählen auch Anwendungen, die sich beispielsweise auf dem Blackberry anwenden lassen. Die Nutzer können dadurch Betriebs- oder Maschinendaten auch mobil einsehen und notfalls sofort reagieren – unabhängig davon, ob sie gerade vor Ort im Betrieb sind oder nicht.

Bestehende Module neu strukturiert

Für die neue Version 8 wurden auch bestehende MES-Module überarbeitet. Dazu zählt beispielsweise das neue Modulportfolio im Bereich Qualitätskontrolle (CAQ): Das Anwendungspaket ‚Fertigungsprüfung‘ umfasst jetzt auch die Erstmusterprüfung, den Produktionslenkungsplan und den Warenausgang. Auch die CAQ-Module ‚Wareneingangsprüfung‘, ‚Reklamationsmanagement‘ und ‚Prüfmittelverwaltung‘ wurden erweitert. Gleichzeitig wurde die Lösung ‚Personalzeit‘ in ein Modul zur reinen Zeiterfassung und ein ergänzendes Modul zur Zeitwirtschaft aufgeteilt.

Eigener Baustein für Tracking & Tracing

Ob Produkthaftung, OEM-Vorgaben oder FDA-Normen – Produktionsunternehmen müssen ihre Herstellungsabläufe vollständig nachweisen können. Das gilt besonders für die Branchen Pharma, Medizintechnik und Lebensmittelfertigung. Um der hohen Bedeutung der Rückverfolgung Rechnung zu tragen, stehen die ‚Tracking/Tracing‘-Funktionen etwa für Produktverfolgung und Dokumentation als eigenes Modul zur Verfügung. Damit unterstützt das System unter anderem das Erfassen von Chargen und begleitenden Informationen, die Abbildung der Produktentstehung sowie die tabellarische und grafische Chargen- oder Losverfolgung via Chargenbaum.