Serviceorientierte MES-Architekturen

Funktionsorchester für die Fertigung

Serviceorientierte Software-Architekturen liefern die technische Grundlage für eine neue Generation von produktionsnahen IT-Lösungen. Mit Hydra 8 stellt der Anbieter MPDV Mikrolab eines der ersten Manufacturing Execution-Systeme vor, das diese neue Technik nutzt. Unternehmen profitieren bei diesem Ansatz vor allem von flexiblen Funktionen, um Änderungen im Produktionsalltag kurzfristig umsetzen zu können.

Bild: MPDV

Der Mosbacher Anbieter wird sein neues System Hydra 8 erstmals auf der diesjährigen Hannover Messe der Öffentlichkeit vorstellen. Die Lösung bietet zahlreiche neue Funktionen und eignet sich für den flexiblen Einsatz in allen Industrie-Betrieben. Die wichtigste Neuerung: Das Manufacturing Execution-System ist nach den Prinzipien der serviceorientierten Architektur (SOA) aufgebaut. Die einzelnen Dienste der Anwendung spielen dabei wie ein Orchester zusammen, so dass sich ein entsprechendes System an die Anforderungen des Produktionsbetriebs anpassen lässt. Dafür werden bei dem MES aus Mosbach die Softwarefunktionen so miteinander kombiniert, dass sie die individuellen Anforderungen bestmöglich abdecken.

Diese Flexibilität kommt vor allem der Produktion im Betrieb zugute, da Unternehmen in immer kürzeren Abständen auf Veränderungen am Markt und damit auch im Produktionsalltag schnell reagieren müssen. Dabei muss häufig auch kurzfristig entschieden werden – und nur wenn alle relevanten Informationen aus der Produktion zeitnah zur Verfügung stehen, können unternehmerische Entscheidungen richtig getroffen werden. Das flexible Funktionsangebot einer SOA-Lösung bietet zudem den Vorteil, dass Standardsoftware-Komponenten ohne Programmieraufwand individuell genutzt werden können. Als Folge erhält jeder Anwender des IT-Systems raschen Zugriff auf genau die Auswertungsergebnisse nach exakt den Auswahlkriterien, die er benötigt.


Serviceorientierte Architekturen (SOA)

Der Begriff ‚Serviceorienterte Architektur‘ bezeichnet ein Konzept zur Gestaltung von Software. Dazu werden einzelne Komponenten der Anwendung – etwa eine Datenbankabfrage zu einem Fertigungsauftrag, Personalzeitberechnungen oder Datenaufbereitungen – so zusammengeführt und koordiniert, dass genau die vom Anwender gewünschten Prozesse abgebildet werden. Dabei sind die einzelnen Services, etwa das Melden einer Maschinenstörung, in sich standardisiert. Erst durch das Zusammenführen mehrerer Dienste ensteht die anwenderspezifische Ausprägung der benötigten MES-Funktion. Dieser Vorgang der Zusammenstellung von Services auf einer höheren Steuerungsebene wird ‚Orchestrierung‘ genannt und erfolgt im Idealfall ohne jegliche Programmierung. Als Ergebnis entsteht eine flexible IT-Lösung, deren Bestandteile sich vergleichsweise einfach an Unternehmensabläufe anpassen lassen.

Neue Funktionen für die produktionsnahe IT

Darüber hinaus hat sich im Zusammenhang mit produktionsnahen Systemen der Bedarf an Funktionen und ihre Leistung in den vergangenen Jahren verändert. Moderne MES müssen diese Anforderungen erfüllen. So sind Produktionsunternehmen beispielsweise verpflichtet, ihre Produkte oder Chargen zurückverfolgen zu können. Zugleich benötigen die Betriebe Instrumente, mit denen sie fehlerhafte Entwicklungen – etwa das Entstehen von Ausschuss – möglichst frühzeitig erkennen können. Dazu bietet die MES-Lösung zahlreiche neue Funktionen in allen Anwendungsbereichen. Außerdem wurden die Module als Reaktion auf aktuelle Anforderungen aus Unternehmen neu strukturiert. Dabei geht der Anbieter nach eigenen Angaben auch auf die Besonderheiten unterschiedlicher Branchen ein. Das breite Funktionsspektrum soll so alle gängigen Prozesse im Shop Floor abbilden können, inklusive angrenzender Prozesse in den Bereichen Qualität und Personal.