Transparenz, Dialog- und Austauschbereitschaft sind die Zutaten für ein erfolgreiches Projekt. Wer von Anfang an einen Plan hat, muss sich nicht vor unangenehmen Überraschungen fürchten. Bild: House of PM GmbH

Project Speed Dating

Bei einem Project Speed Dating sprechen alle Projektmitarbeiter einzeln miteinander und stellen ihre Teilprojekte vor. Für einen reibungsfreien Ablauf wird ähnlich wie bei Sportturnieren ein Spielplan aufgestellt, der die Gespräche festlegt, und für jede Begegnung ein Protokollant zur Dokumentation der Ergebnisse bereitgestellt. Als Leitlinie für die Gespräche werden Fragen vorgegeben wie ‚Wer benötigt was von wem?‘ und ‚Welche Risiken werden in dieser Schnittstelle gesehen?‘. Je nach Projektgröße ist hier eine Gesprächsdauer von bis zu 30 Minuten empfehlenswert. Dieses Instrument ermöglicht auf unkomplizierte Weise, Schnittstellen und Abhängigkeiten in und zwischen den Projekten zu identifizieren und die damit begründeten Chancen und Risiken zu erkennen. Dieser Ansatz ist besonders bei großen Projekten oder Programmen förderlich und unterstützt den professionellen Austausch zwischen allen Mitarbeitern. Ein zusätzlicher positiver Aspekt ist das persönliche Kennenlernen der Projektbeteiligten, da so die Barrieren für den weiteren Austausch und die Zusammenarbeit spürbar gesenkt werden.

Kleine Schritte zum Erfolg

Beim Stufenmodell zur Identifizierung von Chancen und Risiken in Projekten werden zunächst die Ausgangssituation und der Zielzustand des Teilprojekts definiert. Im nächsten Schritt werden Zwischenschritte erarbeitet, die auf den Weg zum Ziel zu durchschreiten sind. Zur tatsächlichen Identifizierung der Chancen und Risiken durch die Verantwortlichen kommt es dann durch Fragen nach Vorgängen, die dem Erfolg förderlich sein könnten oder ihn stören könnten. Besonders effektiv wird diese Methode dann, wenn sie durch eine unabhängige Person moderiert wird, die durch eine Fragetechnik, die an das Konzept des Neuro-Linguistischen Programmierens angelehnt ist, die Chancen und Risiken spezifiziert und beim Festhalten der identifizierten Chancen und Risiken hilft.

Arbeit mit Risikostrukturplan

Ein in der Organisation standardisierter Risikostrukturplan für Projekte hilft den Projektmitarbeitern in der Erkennung von Chancen und Projektrisiken. Hier werden Kategorien und Unterkategorien aufgeführt, aus welchen sich für ein Projekt oder Organisationstyp Einflüsse auf die Ziele ergeben können. Mit Hilfe gegebenenfalls zusätzlicher Methoden wie zum Beispiel Brainstorming können diese Kategorien als Quelle für die Chancen- und Risiken-Identifizierung herangezogen werden. Für verschiedene Projekt- oder Organisationstypen können dabei andere Risikostrukturpläne erstellt werden.

Entscheidende Schlüssel

Transparenz, Dialog- und Austauschbereitschaft sind die entscheidenden Schlüssel, um das Risikomanagement in den Unternehmen zu verbessern. Das Team muss dabei von Anfang an mitgenommen werden und als Ganzes erkennen, warum es sich lohnt, Zeit und Engagement darauf zu verwenden, die Risiken zu identifizieren und die entsprechenden Prozesse umzusetzen. Der Benefit kann enorm sein. Nicht nur auf finanzieller Ebene, indem Projekt-Schäden von vorneherein verhindert werden können, sondern auch auf einer tieferen Unternehmensebene. Sie betreffen den Umgang und die Dialogkultur im Unternehmen selber. Richtig umgesetzt, können die Prozesse viele Ideen und Energien freisetzen. Die Projektmitarbeiter steigern den Identifikationsgrad mit ihren Projekten und das Risikomanagement gibt ihnen die nötige Sicherheit, um offen mit unsicheren Ereignissen und Bedingungen umzugehen und im Bedarfsfall frühzeitig Maßnahmen zu planen, die dem Unternehmen helfen, seine Ziele zu erreichen.