Das Beispiel einer Arbeitsanweisung zeigt, was ein Wiki im industriellen Umfeld leisten kann: Informationen, die im Unternehmen ohnehin vorhanden sind, etwa als Text- oder PDF-Datei, werden strukturiert in Webseiten dargestellt und lassen sich an jedem PC abrufen.
Bild: DE software & control GmbH

Klare Vorgaben verbessern die Dokumentation

Werden dagegen Arbeitsanweisungen in einer Wiki-Anwendung erstellt, kann effizient auf die auftretenden Probleme eingegangen werden: Struktur und Darstellung einer Arbeitsanweisung werden klar und einheitlich vorgegeben, die Präsentation ist als Papierdokument und elektronisch möglich. Das gestattet den Übergang zur papierlosen Produktion mit Hilfe von stationären PC oder Mobilegeräten ohne großen Aufwand. Eine zentrale Speicherung, die versionsgeführte Bearbeitung und Online-Verfügbarkeit der Informationen stellen dabei sicher, dass am Arbeitsplatz immer die aktuelle Version der Arbeitsanweisung verwendet wird. Im Unterschied zu den meisten herkömmlichen Wikis werden in der Industrie-Anwendung zwar nur freigegebene Dokumentversionen im Prozess verwendet, die Arbeitsvorbereitung kann aber gleichzeitig an weiterführenden Versionen arbeiten, um beispielsweise neue Baugruppenversionen oder aktuell laufende Verbesserungsmaßnahmen einzuarbeiten.

Unterstützung für den Änderungsprozess

Hier bieten die Standardfunktionen eines Wikis wie Diskussion und Änderungsbenachrichtigungen große Vorteile im Änderungsprozess: Die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen lässt sich durch die Diskussionsfunktion im Team beschleunigen und aufzeichnen. Auf Änderungen in bestimmten Dokumenten können Anwender nach einer Benachrichtung über eine ‚Beobachten‘-Funktion gezielt reagieren. Eine weitere Zusatzfunktion des Industrial Wiki ist die benutzerorientierte Statusverfolgung. Zu jedem Produktionsmitarbeiter wird dokumentiert, ob er die aktuell gültige Version einer Arbeitsanweisung zur Kenntnis genommen hat. Im Gegensatz zu konventionellen Systemen wird der Mitarbeiter durch Änderungsvermerke im Dokument auf Abweichungen von der Vorgängerversion hingewiesen. Quittiert der Mitarbeiter diese Hinweise, so werden beim nächsten Aufruf die Dokumente ohne Hinweise angezeigt. Der Dokumenten-Workflow wird dadurch bis auf die Produktionsebene erweitert, wobei ein Rechtemanagement die Befugnisse jedes Benutzers detailliert regelt.

Neue Konzepte auf Basis von dynamischen Informationen

Über die Unterstützung des Dokumentenmanagements hinaus gestatt die Wiki-Anwendung Betrieben, neue Informationskonzepte einzusetzen. Durch das Einbinden dynamischen Inhalte wie Kennzahlen oder Lagerbestände aus anderen IT-Lösungen kann das System dem Mitarbeiter auf Basis aktueller Arbeitsbedingungen aufbereitete Informationen zur Verfügung stellen. Dazu bietet es sich an, die web-basierte Informationsbereitstellung nahtlos in klassische Client-Server-Anwendungen zu integrieren, um aktuellen Anforderungen an Verfügbarkeit, Benutzbarkeit und Geschwindigkeit der Applikationen Rechnung zu tragen. Denn reine internet- oder intranetbasierte System stoßen im Produktionsumfeld, zum Teil auch wegen Implemtierungsproblemen, vielfach an ihre Grenzen. Dazu bietet DE Software mit Work.Desc eine Plattform an, um unter anderem Webanwendung und Produtkrionsinformationssysteme direkt zu verbinden. Denn erst über das enge Zusammenspiel von Web 2.0-Funktionen und Produktionssystemen lässt sich das Potenzial von Online-Technologien für die Prozessgestaltung in produzierenden Unternehmen ausschöpfen.

 

Online-Technologie für die Werkhalle

Bild: DE software & control GmbH

Industrial Wiki ist das neueste Produkt des MES-Anbieters DE software & control GmbH aus Dingolfing. Das webbasierte System baut auf der Open Source Plattform XWiki auf und erweitert das Wiki-Konzept um produktionsrelevante Funktionen. Für die Integration in seine produktionsnahen IT-Lösungen – darunter das Manufacturing Execution-System .Desc – stellt das Softwarehaus mit Work.Desc eine Systemplattform bereit, die einerseits Produkt- und Auftragsinformationen hoch verfügbar und industrietauglich am Produktionsarbeitsplatz zur Verfügung stellt und gleichzeitig die Offenheit bietet, Industrial Wiki und weitere Webanwendungen direkt einzubinden. Vom Benutzer benötigte Informationen werden dabei ungeachtet der Datenquelle in der aktiven Anwendung angezeigt. Das Unternehmen aus Dingolfing bietet außerdem als Systemintegrator Komplettservice von Beratung, Systeminstallation, Entwicklung von Standardkomponenten bis hin zur Umsetzung von kundenindividuellen Gesamtprojekten an.







  • KI in Fertigungsbranche vorn

    Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über…


  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • Ein Stück näher am Quanteninternet

    Das Quanteninternet verspricht signifikante Verbesserungen in verschiedenen technologischen Schlüsselbereichen. Um dieses jedoch im bestehenden Glaserfasernetz zu realisieren, sind Quantenfrequenzkonverter nötig, die die…


  • Nachhaltigkeitsthemen im Datenmanagement abbilden

    Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) oder künstliche Intelligenz (KI) können Unternehmen beim Management von ESG-Daten unterstützen. Der Softwarespezialist Blue Prism beleuchtet…


  • Weniger deutsche Unternehmen abhängig von Vorprodukten aus China

    Im Vergleich zu einer Untersuchung kurz vor Beginn Kriegs in der Ukraine, geben in einer aktuellen Untersuchung des Ifo Instituts weniger Unternehmen…