IT-Unterstützung für Beschaffung und Reparatur

Einer der Wegbereiter der Strichcode-Technologie in Deutschland ist Barcodat in Dornstetten. Durch den Wechsel von einer betagten DOS-Lösung zu einem spezialisierten Geschäftssystem konnte das Unternehmen interne Prozesse in Vertrieb, Beschaffung und Reparatur durchgängiger gestalten. Inzwischen hat Barcodat sogar eine Anbindung für mobile Datenerfassung für die Unternehmenssoftware entwickelt.

Bild: Abas

Der fiepende Kontrollton, der das Einlesen von Barcode über den Scanner bestätigt, ist heute ein typische Geräusch an jeder Supermarktkasse. Dabei ist das Tastengeklacker erst Ende des letzten Jahrhunderts verstummt: Bis zum Jahr 2000 wurden etwa bei Aldi die Warenpreise noch von Kassiererinnen eingetippt – dann übernahm auch bei dem Discounter die Barcode-Technik die Übermittlung der Preisinformation an das Warenwirtschaftssystem. Erfunden wurde der Strichcode bereits im Jahr 1948 in den USA als eine Art gedrucktes Morse-Alphabet: Dicke und dünne Striche als visuelles Gegenstück für die langen und kurzen Morse-Töne. Doch es dauerte bis in die 80er-Jahre, bis sich die Technologie verbreitete.

In Deutschland fielen auf der Hannover Messe 1986 einem freien Handelsvertreter die Barcode-Scanner auf dem Stand des nordamerikanischen Herstellers Welch Allyn ins Auge – und er erkannte das Potenzial der Technologie. Günther Stahl verließ den Messestand mit einem Vertriebsvertrag für Deutschland, gründete die Firma Barcodat in Dornstetten im Schwarzwald und wurde einer der Wegbereiter der Scanner-Technik hierzulande. Barcodat ist heute ein Hersteller-unabhängiges Systemhaus mit Kunden aus nahezu allen Branchen. „Auch im OEM-Geschäft sind wir gut vertreten“, berichtet Stahl, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens.

Zu den Produkten zählen Drucker und Etiketten, Druck- und Decodier-Software sowie Lesesysteme für Barcode und RFID. „Wir können mit Barcode fast alles 100-prozent sicher kennzeichnen, so dass er auch nach Jahren noch lesbar ist“, sagt Stahl. Den Beweis bleibt er nicht schuldig: Stahl zerreißt einen 2D-Code mit Security-Level 5. Dann liest er mit dem Scanner aus einem der Schnipsel die gesamten Informationen wieder aus.

Vom DOS-Programm zur umfassenden Systemlösung

Auf Produktseite umfasst das Angebot insgesamt knapp 3.500 Artikel in einer Vielzahl von Varianten, das Unternehmen betreut insgesamt 5.500 Kunden. Etiketten nicht gerechnet füllen etwa 20.000 Produkte das Lager. Hinzu kommt ein umfangreiches Ersatzteillager. Um die zugehörigen Geschäftsprozesse optimal steuern zu können, ersetzte das Unternehmen im Jahr 2006 sein DOS-basiertes Warenwirtschaftssystem durch ein zeitgemäßes Enterprise Resource Planning-System (ERP). Allerdings erwies sich die Entscheidungsfindung als langwieriger Prozess, bei dem zunächst fünf Systeme über Wochen im Haus geprüft wurden. Doch die Kriterien, auf die es Barcodat vor allem ankam, konnte keins der Systeme zufriedenstellend lösen.

Als entscheidende Auswahlpunkte nennt Sylvia Kapp, Assistentin der Geschäftsführung, neben Flexibilität und Funktionsumfang auch die Anzahl der installierten Referenzsysteme und Mehrmandanten-Fähigkeit. Daneben waren für das Unternehmen aus dem Schwarzwald ‚weiche‘ Faktoren wie Branchenerfahrung und gegenseitige Sympathie wichtig. Zudem sahen sich die Dornstettener aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage, ein umfangreiches Pflichtenheft zu erstellen. Fündig wurden sie schließlich bei dem Karlsruher ERP-Systemhaus Abas Projektierung. „Die haben verstanden, was wir suchten und sagten uns zu, unsere Wünsche auch ohne detailliertes Pflichtenheft realisieren zu können. Und das haben sie auch eingehalten“, erläutert Kapp.