Industrielle Groß-Displays zur Prozessvisualisierung

Den Produktionsablauf im Blick

Zur schnellen Information der Belegschaft über den Produktionsablauf bietet sich der Einsatz von Großdisplays an. Doch entsprechende, großflächige Anzeigesysteme müssen besonders robust ausgelegt sein, um im industriellen Umfeld zur Prozessvisualisierung eingesetzt werden zu können.

Bild: DSM Computer

In einem modernen Fertigungsprozess müssen alle Mitarbeiter zu jedem Zeitpunkt über den gesamten Produktionsablauf und den aktuellen Status informiert sein. Neben der Installation von Monitor- oder Terminallösungen am Einzelarbeitsplatz bietet sich dazu die Montage von großflächigen Anzeigesystemem in der Fabrikhalle an. Über solche Großdisplays lassen sich wichtige Prozessdaten schnell und übersichtlich so darstellen, dass sie von mehreren Arbeitsplätzen aus eingesehen werden können. Die angezeigten Informationen können zum Beispiel die Anzahl der gefertigten Produkte, Soll/Ist-Statistiken, die Durchflussmengen aller eingesetzten Komponenten, Montageanleitungen, die Darstellung fertigungsbedingter Fehler oder Fehlerstatistiken zu kritischen Abläufen umfassen. Zusätzlich können schnell an alle am Herstellungsprozess Beteiligten plötzlich auftretende Warnhinweise weiter gegeben werden, sodass eine auftretende Störung schnell erkennbar und lokalisierbar ist und damit auch vom Vorarbeiter schnell behoben werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, jeden einzelnen Mitarbeiter über wichtige Unternehmensnachrichten oder Applikationsbeispiele eines gefertigten Produkts zu informieren.

Hohe Anforderungen durch raue Industrieumgebung

Bei der Auswahl von Großanzeigesystemen, die zur Prozessdatenvisualisierung eingesetzt werden sollen, gilt es vor allem daruaf zu achten, dass die Bildschirme – im Gegensatz zu handelsüblcihen Consumer-Produkten – speziell für die oftmals rauen Umgebungsbedingungen in einer Produktionshalle ausgelegt sein. Ebenfalls stellen die langen Betriebszeiten, die häufig zwei Schichten von 16 Stunden und mehr betragen können, hohe Anforderungen an das Display. Der Anbieter DSM Computer hat für dieses raue Industrieumfeld die neue Produktfamilie ‚Able Public Displays‘ entwickelt, die sich aufgrund robuster Bauweise für den Indoor- und Semi-Outdoor-Einsatz eignen. Für die Bildanzeige kommen TFT-Panels zum Einsatz, derzeit sind vier Varianten mit Bildschirmdiagonalen von 140 Zentimetern (55 Zoll), 119 Zentimetern (47 Zoll), 107 Zentimetern (42 Zoll) und 81 Zentimetern (32 Zoll) erhältlich. Die Industrie-Displays sind speziell für den Einsatz im industriellen Bereich an Anlagen und Maschinen sowie zur Bedienung und Überwachung an Mess- und Prüfplätzen ausgelegt.

Schutz vor Staub und Spritzwasser

Zum Schutz der industriellen TFT-Displays vor äußeren Einflüssen dient eine entspiegelte Scheibe aus Verbund-Sicherheitsglas. Zusätzlich sorgen spezielle Filter beispielsweise bei Outdoor-Einsätzen dafür, dass die Infrarot-Anteile des Sonnenlichts nicht in das Gehäuse eintreten können und das System aufheizen. Denn bei einem Panel mit einer Diagonale von 140 Zentimetern kann andernfalls bei Sonnenlicht-Einstrahlung von rund 1.000 Watt pro Quadratmeter immerhin eine zusätzliche Wärmeleistung von knapp 2.000 Watt am Gerät auftreten. Optional liefert der Anbieter die Displays auch mit einer Scheibe aus Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) aus.

Alle vier Display-Modelle sind in einem modular aufgebauten, robusten Metallgehäuse untergebracht. Die Gehäuse können mit Pulver beschichteter Oberfläche und in verschiedenen RAL-Farben geliefert werden. Für Umgebungen mit hoher Feuchtigkeit, die eine Korrosion des Metallgehäuses begünstigen, sind die Anzeigesysteme auch in einer Edelstahlausführung erhältlich. Die optionale Interface-Abdeckung verhindert den unbefugten Zugriff zu den vorhandenen Anschlüssen. Besondere Maßnahmen erfordert vor allem im staubigen Industrieumfeld der Einsatz von Systemlüftern. Sind Lüfter im Gehäuse verbaut, müssen sie unbedingt durch entsprechende Luftfilter geschützt werden. Dafür stehen Interessenten insgesamt drei Geräte-Ausführungen zur Verfügung:

Die Standardversion enthält Lüfter mit eingebauten Luftfiltern, für besonders staubige Umgebungen stehen auch lüfterlose Varianten zur Wahl. Zuletzt eigenen sich für Anwendungen in einer Produktionsumgebung, wo Tropf- oder Spritzwasser beispielsweise bei Reinigungsprozess entstehen können, die IP54-Ausführungen der Monitore. Da in Fertigungshallen das Raumklima oftmals nicht ausreichend klimatisiert ist, sind die Geräte für einen Temperaturbereich von 0 bis 40 Grad Celsius spezifiziert. Für Anwendungen im Freien, zum Beispiel im LKW-Zufahrtsbereich, oder in Kühlhäusern lässt sich das Anzeigesystem auf Anfrage mit einer intelligenten Heizung ausstatten. Dadurch wird ein zuverlässiger Einsatz bei Temperaturen von bis zu bis -20 Grad Celsius möglich.

Die Standardversion der Großdisplays enthält Lüfter mit eingebauten Luftfiltern, für besondere Umgebungen sind auch lüfterlose oder IP54-Varianten lieferbar. Bild: DSM Computer

Eignung für sicherheitskritische Anwendungen

Abhängig von der vorhandenen Firmeninfrastruktur und IT-Umgebung werden die Anzeigesysteme mit einem integrierten Industrierechner zur Steuerung des Displays oder als Monitorversion angeboten. Werden zwei Displays Rücken an Rücken montiert, kann ein in einem der beiden Anzeigesysteme integrierter Rechner beide Displays ansteuern. Als externe Ansteuerrechner können Industrie-PC oder kundenspezifisch entwickelte Rechner zum Einsatz kommen. In Montagehallen ist die Helligkeit und damit die gute Ablesbarkeit der Displays durch die relativ großen Entfernungen sehr wichtig.

Für den Einsatz bei Tageslicht bietet die größte Displayversion mit einer Diagonalen von 140 Zentimetern eine typische Helligkeit von bis zu 700 Candela pro Quadratmeter (cd/m²) vor Filter, die drei kleineren Varianten liefern bis zu 500 cd/m². Sämtliche Modelle arbeiten mit Kathodenröhren als Hintergrundbeleuchtung (Cold Cathode Fluorescent Lamp, CCFL), die von einem integrierten Helligkeitssensor an das Umgebungslicht angepasst wird. Für sicherheitskritische Anwendungen kann über einen frontseitig angebrachten Fotosensor die einwandfreie Funktion des Displays und des Backlights festgestellt werden. Damit lässt sich ein aufgetretener Fehler sofort erkennen und unverzüglich beheben. Auf Anfrage sind die Anzeigesysteme auch mit speziellen sonnenlicht-tauglichen TFT-Panels für den Außenbereich erhältlich.

Anbindung per Kabel oder über Funknetze

Die Displays bieten eine Full HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Der maximale Kontrast liegt je nach Modell bei bis zu 6.000:1, der Blinkwinkel beträgt in horizontaler und vertikaler Richtung mindestens 176 Grad. Auf Anfrage wird das Display-System für recht laute Produktionshallen mit integriertem Audioverstärker (2 x 15 W) bestückt. Um die Verkabelung zu reduzieren, ist auch eine Anbindung des Systems über WLAN oder GPRS/GSM möglich. Neben Anwendungen in der Prozessvisualisierung können die Großanzeigen auch als anspruchsvollen Digital Signage-Systeme, Multimedia-Terminals, Videokonferenzsystem, Informations- und Werbedisplays dienen. Der Anbieter entwickelt und fertigt alle Display-Produkte einschließlich Ansteuerrechner im eigenen Hause am Standort München.







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