Das Elbe Hauptwerk in Bietigheim-Bissingen: Die Unternehmensgruppe mit Hauptfertigungsstandort Deutschland versorgt den Weltmarkt mit Gelenkwellen sowie An- und Abtriebsflanschen. An sieben Produktionsstandorten in Deutschland, Italien, Ungarn, Brasilien und den USA erwirtschafteten 1.200 Mitarbeiter im Jahr 2011 einen Umsatz von 213 Millionen Euro. Insgesamt 151 Concurrent User arbeiten in den Werken in Deutschland, Italien und Ungarn mit der Abas-Business-Software. Alle Funktionsbereiche des ERP-Systems sind im Einsatz. Bild: Elbe Group

Eng verzahnte Unternehmensprozesse

Die Anforderungen von IT-Leiter Gloenkler an das ERP-System betreffen vor allem die reibungslose Unterstützung der Betriebsabläufe, auch über Ländergrenzen hinweg. Aber auch die Sicherheit steht im Fokus der IT-Strategie: „Beide Aspekte spielen bei der Produktion unserer qualitativ hochwertigen Produkte eine große Rolle. Wir sind freiwillig nach TS 16949 zertifiziert. Da es sich hier um eine Automotive-Zertifizierung handelt, bietet uns das schon einmal eine hohe Sicherheit. Darüber hinaus wollen wir Prozesse durch Programmerweiterungen noch besser absichern.“ Gloenker nennt ein Beispiel: Abläufe werden zurzeit durch Dokumente, wie etwa ein Änderungsformular abgebildet, das gleiche gilt für Freigaben von Einkaufs- und Verkaufsvorgängen.

Diese Prozessabläufe können in der Unternehmens-IT direkt über Workflows abgehandelt werden. Das führt zu schnelleren Durchlaufzeiten mit gleichzeitiger Protokollierung. Aus den Workflows heraus kann direkt auf die betroffenen Objekte wie Artikel, Bestellungen oder Rechnung Einfluss genommen werden. Vorgänge werden so beispielsweise bei Nichterfüllen von Vorgaben verhindert oder nach automatischer Prüfung direkt ausgelöst. Das Unternehmen hat hat auch weitere Besonderheiten in seinem ERP-System abgebildet: Ein Artikel kann etwa je nach Mandant Fertigungs- oder Verkaufsartikel sein. Beispielsweise wird ein Produkt in Deutschland gefertigt und verkauft, in Ungarn hingegen nur verkauft.

Dennoch werden die Daten nur einmal IT-gestützt erfasst und die relevanten Daten per Schnittstelle an alle Mandanten übertragen. Die Standorte greifen so quasi auf den gleichen Datenpool zu. Das spart Zeit. Auch Fehler, die früher durch manuelles Übertragen der Daten auftraten, lassen sich so nun vermeiden. Elbe verbessert so kontinuierlich seine unternehmensinternen und -übergreifenden Prozesse und bildet diese im ERP-System ab. Aktuell steht der Ausbau der Nutzung von Handscannern ganz oben auf der To-do-Liste der IT-Mitarbeiter.



Blick in die Fertigung der Elbe Group: Aufträge werden über automatisierte Schnittstellen je nach Mandantenrolle abgewickelt. So kann ein Fertigunsauftrag aus Deutschland beispielsweise ohne erneute Datenerfassung zu einem Verkaufsauftrag für Ungarn werden. Bild: Elbe Group

Niedriger Testaufwand durch Software-Standard

Beim Einspielen der Upgrades gibt es in der Elbe Gruppe je nach Standort Unterschiede. Das Abas-System wurde im Stammwerk Bietigheim-Bissingen im Jahr 1995 eingeführt, seitdem wurden immer wieder Anpassungen durchgeführt. Da es nach einem Upgrade nicht zu ungewünschten Verhaltensänderungen der Software kommen darf, wird jedes neue Release vor dem ‚Go live‘ auf einem Testsystem ausführlich überprüft. „Da an den italienischen Standorten und in Ungarn weitgehend mit dem Software-Standard gearbeitet wird und bei einem Upgrade nicht viel getestet werden muss, geht es dort schneller. Das Upgrade ist dann auch in Bietigheim-Bissingen zügig eingespielt. Meistens starten wir am Samstagvormittag und sind am Sonntagnachmittag fertig. Es ist von Vorteil, mit der Standard-Funktionalität zu arbeiten – die wird vom Hersteller gepflegt und muss nicht getestet werden“, sagt Gloenker.

Internationaler Systemeinsatz im Fokus

Beim Resümme des mit der Software erzielten Nutzes für das Unternehmen liegt das Augenmerk von Prokurist Gebhardt neben der Anpassungsfähigkeit der Lösung in der guten Unterstützung internationaler Betriebsabläufe. Dabei hebt er auch die regelmäßigen Funktionserweiterungen der IT-Lösung durch Upgrades hervor, in deren Verlauf das Unternehmen keine Einbußen in der Releasefähigkeit befürchten müsse: „Wir bilden unsere Prozesse immer wieder neu in der Software ab und halten durch die Upgrades Kontakt mit der Zukunft. An allen Standorten, an denen das System eingesetzt wird, ist die Transparenz und Auskunftsfähigkeit gestiegen.“

Integriertes Dokumentenmangement in Planung

Daher will der Betrieb auch in nächster Zeit die in der aktuellen Version der ERP-Software enthaltene Integration eines Dokumenten-Management-Systems implementieren. Das aktuelle Thema des Elbe-IT-Leiters ist der Ausbau des Produktdatenmanagement-Systems (PDM). Als weitere priorisierte Aufgabe sieht der IT-Fachmann, die individuell im System erzeugten Anpassungen für Elbe zu überprüfen und mit den jetzt im Software-Standard vorhandenen Funktionen zu vergleichen. „Dann ist das Upgrade auch in Bietigheim-Bissingen noch schneller durchgeführt. Den Standard zu nutzen, hat auch in diesem Zusammenhang viele Vorteile“, erklärt Gloenkler.

 

Partner-Netzwerk für Unternehmenssoftware

Die Kernkompetenz der Abas Software AG ist die Entwicklung flexibler ERP- und E-Business-Software für kleine und mittelständische Unternehmen mit zehn bis über 1.000 Mitarbeitern. Mehr als 2.700 Anwenderunternehmen setzen inzwischen die integrierte Abas-Business-Lösung des Softwarehauses ein. Die internationale Unternehmensgruppe beschäftigt am Standort in Karlsruhe 130 Mitarbeiter, im Verbund der rund 50 Partner-Unternehmen arbeiten weltweit insgesamt 750 Mitarbeiter. Die Abas-Software-Partner betreuen Anwenderberiebe vor Ort, um kurze Reaktionszeiten und hohe Servicequalität bieten zu können. Die Dienstleistrungen reichen dabei von der Implementierung über die Hardware- und Netzwerkbetreuung bis hin zu Customizing und Hotline. Das stetig wachsende Partnernetzwerk ist derzeit in den Ländern Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, der Tschechischen Republik, Slowakische Republik, Polen, Ukraine, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Spanien, Iran, Saudi Arabien, Indonesien, Indien, Sri Lanka, Malaysia, Singapur, Thailand, China, Hongkong, Australien, Brasilien, Kanada sowie den USA vertreten.







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