Die Energieverbräuche am SKF-Standort in Schweinfurt behält Matthias Ennulat, Leiter elektrische Energieversorgung, Energiemanangement und Service, durch softwaregestütze Analysen im Blick. Bild: SKF

Mobile Datenerfassung über Barcode-Scanning

Mitte 2012 waren es im Werk Schweinfurt noch rund 500 Datenpunkte, die im Energiemanagementsystem erfasst wurden. Allerdings wächst diese Zahl täglich. Die meisten davon sind Stromzähler, als nächstes folgen Durchflusssensoren. Eine weitere Vereinfachung, die sich nun durch die Nutzung des Energiemanagementsystems von Siemens ergibt, ist die mobile Datenerfassung etwa bei Wasserzählern: Während bisher alle Werte abgelesen und manuell in Listen ein- oder übertragen wurden, erhalten nun alle Wasserzähler im Werk einen Barcode. Dieser kann über ein mobiles Gerät gescannt und der zugehörige Wert eingetragen werden.

Die Datenübernahme in das System erfolgt dann automatisch durch eine Synchronisation am Arbeitsplatz. „Damit vermeiden wir künftig Übertragungsfehler“, berichtet der Praktiker. Auf Basis der erfassten Energiewerte wird einerseits die verursachergerechte Aufteilung des Energieverbrauchs möglich, andererseits lassen sich mithilfe der Software Einsparpotenziale entsprechend ihrer Relevanz exakt ermitteln. Das ist auch deshalb sehr wichtig, da das Werk plant, die ISO 50001 einzuführen, eine internationale Norm für Energiemanagementsysteme. Die deutsche Version der Norm gibt es als DIN EN ISO 50001:2011 seit dem 24. November 2011.

Energie- und Prozessdaten gelangen per OPC-Schnittstelle in das Managementsystem. So kann das Unternehmen auf Abweichungen, die an den rund 500 Datenpunkten auftreten, umgehend reagieren. Bild: SKF

ISO 50001-konforme Abläufe ab dem Jahr 2014

Bis zum Jahr 2014 sollen etwa 40 Werke, die für 90 Prozent des konzernweiten Energieverbrauchs verantwortlich sind, entsprechend zertifiziert sein. Dafür ist ein Energy Review durchzuführen, bei dem signifikante Energieverbraucher ausfindig gemacht und energiesparende Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet werden. Denn der zentrale Aspekt der Norm ist die kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung oder ‚Energy Performance‘ einer Organisation. Ziel ist, die Energieeffizienz zu erhöhen und die Energienutzung zu optimieren.

Während bei SKF bisher die Datenerfassung im Vordergrund steht, unterstützt die Software auch die Visualisierung per ‚Dashboard‘. Dieses in Echtzeit arbeitende Monitoring-Tool ist in der Basisversion der Software enthalten und bietet die Möglichkeit, Diagramme oder Ampel-Systeme darzustellen. Matthias Ennulat fasst zusammen: „Letztendlich konzentrieren wir uns doch alle auf das gleiche Ziel, nämlich die ökologische Notwendigkeit mit einer ökonomischen Nachhaltigkeit zu erreichen; Energiemanagement mit Simatic B.Data leistet hierzu einen wertvollen Beitrag.“

 

Investitionen in Nachhaltigkeit: CO2-Reduktion im Fokus

Bild: SKF

Als einer der weltweit führenden Wälzlagerhersteller hat die schwedische SKF seit der Firmengründung 1907 viel in Nachhaltigkeit investiert. Dazu gehört auch der effiziente Umgang mit Ressourcen. Heute erwirtschaften rund 45.000 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von über sechs Milliarden Euro. Um künftig noch ressourcenschonender produzieren zu können, wird der Energieverbrauch ständig optimiert. Deshalb wurde im Jahr 2012 das Energiemanagementsystem Simatic B.Data von Siemens installiert. Damit sollen Verbrauchswerte aller vorhandenen Energien wie Strom, Wasser, Gas und Druckluft erfasst, zugeordnet und nach ihrer ökologischen Relevanz beurteilt werden. Das Ziel ist, ‚Energiefresser‘ zu ermitteln und damit energiesparendere Lösungen zu entwickeln. Am Ende dieses Prozesses, den diese leistungsfähige Software unterstützt, steht der Wunsch, in den Jahren 2011 bis 2016 eine 30-prozentige Reduktion des CO2-Ausstoßes zu erreichen.







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