Comsol Multiphysics:

Neue Löser für multiphysikalische Modelle

Im Juni 2016 ist eine neue Version von Comsol Multiphysics und Comsol Server erschienen. Mit dem Anwendungen lassen sich multiphysikalische Modelle und Simulations-Apps erstellen. Nach Herstellerangaben sind hunderte Verbesserungen in der Anwendung realisiert – inklusive drei neuer Löser.

Die Comsol Multiphysics GmbH hat am 22. Juni 2016 die Verfügbarkeit einer neuen Version der Comsol Multiphysics- und Comsol Server-Simulationsumgebung bekannt gegeben. Die Neuerungen sollen eine höhere Genauigkeit der Berechnungen ermöglichen und zur Bedienbarkeit der Lösung beitragen. Mit weiteren Lösern und Methoden bis hin zu Applikationsdesign- und Bereitstellungswerkzeugen erweitert Version 5.2a insbesondere die Bereiche Elektromagnetik, Mechanik, Strömungsmechanik und chemische Verfahrenstechnik.

Werkzeuge zur multiphysikalische Simulation

Der neue Löser SA-AMG (Smoothed Aggregation Algebraic Multigrid) ist vor allem für linear elastische Analysen geeignet, kann aber auch für viele andere Analysetypen angewendet werden. Der Löser ist in Bezug auf seinen Speicherbedarf konservativ und soll so erlauben, Struktur-Baugruppen mit Millionen an Freiheitsgraden auch auf einem Standard-Desktop Computer oder Laptop zu berechnen.

Der Domain Decomposition-Löser wurde für große multiphysikalische Modelle konzipiert. „Der Domain Decomposition Löser bietet Simulationsspezialisten eine flexible und robuste Technologie, um stark gekoppelte, multiphysikalische Anwendungen, für die bisher ein speicherintensiver, direkter Löser benötigt wurde, effizienter zu berechnen“, sagt Jacob Ystrom, Technical Manager Numerical Analysis bei Comsol. Mit diesem Löser sollen Anwender mehr von Einzelplatzrechnern und Clustern profitieren. Das gelte auch dann, wenn er mit anderen Lösern wie dem Aggregation Algebraic Multigrid Löser kombiniert wird.

Neu ist auch ein diskontinuierlicher Löser auf Basis der Galerkin-Methode für Akustikanwendungen im Zeitbereich. „Die Kombination der diskontinuierlichen Galerkin-Methode mit den neuen, absorbierenden Schichten im Zeitbereich führt zu einer Speichereffizienz, die den Kunden, bei vorgegebener Speichergröße, noch realistischere Simulationen ermöglicht“, sagt Mads Jensen, Technical Product Manager, Acoustics.

Wichtige neue Funktionen und Werkzeuge

Weitere Änderungen im Überblick: Die Darstellung der Anwenderoberfläche der Simulations-Apps kann sich während des Simulationsablaufes ändern. Die Einheiteneinstellung für länderübergreifende Teams kann zentral verwaltet werden. Darüber hinaus ist es möglich, Hyperlinks und Videos einzubinden. Ein neues Add Multiphysics-Fenster soll Anwendern erleichtern, durch eine Liste mit vordefinierten multiphysikalischen Kopplungen für das ausgewählte Physik-Interface, ihre multiphysikalischen Modelle stufenweise aufzubauen. Das automatische Vervollständigen wurde auf viele Felder erweitert, darunter die Felder der Gleichungsansicht.

Geometrie und Netz

Der überarbeitete Algorithmus für Tetraeder-Netze vereinfacht es, feinmaschige Netze komplexer CAD-Geometrien mit vielen dünnwandigen Bauteilen zu erstellen. Ein neuer, im Vernetzer integrierter Optimierungsalgorithmus soll die Elementqualität verbessern. Dies kann zu einer höheren Genauigkeit der Lösung und zu einer schnelleren Konvergenz beitragen. Das interaktive Zeichnen bei 2D-Geometrien bietet nun eine verbesserte Koordinatenanzeige und eine Snap-Point Funktion.

(Quelle:Comsol Multiphysics GmbH/Bild:Comsol Multiphysics GmbH)