Am Rande des Ingenieurinnen-Kongresses

Gesellschaft und Unternehmen müssen gemeinsam Kulturwandel meistern

Noch immer treffen Frauen bereits bei der Entscheidung für einen technischen Beruf auf Vorurteile und Widerstände. „Diese müssen überwunden werden. Denn nach unseren Erfahrungen stellen Ingenieurinnen ihre hohe Kompetenz und ihr Engagement jeden Tag unter Beweis“, sagt Michael Dick, Mitglied des VDI-Präsidiums und Technikvorstand bei Audi, am Rande des europäischen Ingenieurinnen-Kongresses in Düsseldorf.

„Die Ingenieurinnenquote liegt in Deutschland bei nur elf Prozent ? in anderen europäischen Ländern wie Schweden oder Bulgarien bei über 25%. Hier haben wir in Deutschland noch viel Potenzial, das wir ausschöpfen müssen, um auch in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben“, betont Dick. Nachholbedarf gibt es bspw. bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das zeigen die Ergebnisse der Umfrage, die der VDI im Vorfeld der „1st European Conference on Gender an Diversity in Engineering and Science“ durchführte. Über die Hälfte der befragten Ingenieurinnen wünscht sich Kinderbetreuungsangebote von ihrem Arbeitgeber. Doch lediglich ein Viertel bietet diese an. ?Künftig mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern, bedeutet einen Kulturwandel, den Gesellschaft und Unternehmen nur gemeinsam meistern können?, so Dick.