Agentensysteme in der Automatisierungstechnik – Aufruf zur Mitarbeit

Die VDI/VDE-Gesellschaft sucht Experten zum Thema ‚Softwareagenten‘: Die Anwendungsmöglichkeiten und -potenziale aber auch Stärken und Schwächen von Softwareagenten für verschiedene Anwendungsfelder der Automatisierungstechnik sollen aufgezeigt und diskutiert werden.

Flexibilität, Modularität, Erweiterbarkeit – sich stetig ändernde Kunden- und Systemanforderungen verlangen neuartige Technologien für die Steuerung der Feldebene, der Koordination zwischen dezentralen Steuerungen oder von MES- beziehungsweise ERP-Systemen. Doch wie lassen sich Flexibilität, Modularität und Erweiterbarkeit praxistauglich realisieren – insbesondere im Kontext von Industrie 4.0? Die VDI/VDE-Gesellschaft ruft dazu auf, Stärken und Schwächen von Softwareagenten für verschiedene Anwendungsfelder der Automatisierungstechnik aufzuzeigen und zu diskutieren.

Wichtiges Technologiefeld

Eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie nennt Softwareagenten als eines der wichtigsten und auf dem Weg der Einsatztauglichkeit befindlichen Technologiefelder für die Anwendung von Industrie 4.0 im Mittelstand. Der Fachausschuss 5.15 ‚Agentensysteme in der Automatisierungstechnik‘ der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik sieht diese Softwareagenten vor allem als eine zentrale Technologie, um Flexibilität, Modularität und Erweiterbarkeit von dezentralen Systemen zu ermöglichen und damit den Zugang zu Industrie 4.0-fähigen Anwendungen zu ebnen.

Softwareagenten sind dabei abgrenzbare Hardware-/Software-Einheiten, die definierte Ziele selbstständig verfolgen, indem sie mit ihrer Umgebung und anderen Agenten interagieren. Das birgt für die Automatisierungstechnik Herausforderungen wie Echtzeitanforderungen, Determinismus und Sicherheit, bringt aber auch eine Vielzahl an Potenzialen mit sich. Beispiele hierzu finden sich in der Feldebenensteuerung zur Vernetzung von heterogenen Steuerungssystemen, der Bildverarbeitung im Bereich der Geowissenschaften, im sogenannten Smart Grid und in vielen weiteren Anwendungsbereichen.

Einsatzmöglichkeiten werden untersucht

Der Fachausschuss 5.15 untersucht die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von diesen Softwareagenten und bietet Realisierungsvorschläge, um sie für Systeme in der Produkt- und Produktionsautomatisierung einzusetzen. Das Team setzt sich aus Industrieexperten und Vertretern der Wissenschaft von führenden Universitäten zusammen, die sich seit zehn Jahren mit dem Thema intensiv befassen. Neben der Richtlinienarbeit, deren Ergebnisse in der Richtlinienreihe VDI/VDE 2653 veröffentlicht werden, gehören gemeinsame Publikationen der Ergebnisse sowie regelmäßige Sitzungen zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch rund um das Thema Softwareagenten zum Programm.

Der Fokus liegt dabei auf der Diskussion von Anwendungsmöglichkeiten und -potenzialen, aber auch Stärken und Schwächen von Softwareagenten für verschiedenste Anwendungsfelder. Darüber hinaus beschäftigen sich drei Arbeitsgruppen, die unabhängig vom Fachausschuss tagen und gemeinschaftliche, transdisziplinäre Ergebnisse erzielen, mit den Themen Lernfähigkeit, Energie/Smart Grid und Industrie 4.0 im Kontext von Softwareagenten. Besonderes Highlight der Aktivitäten ist das Expertenforum, das im Abstand von zwei Jahren stattfindet und internationale sowie nationale Experten zur Diskussion zusammenführt.

Experten gesucht

Der Fachausschuss sucht interessierte Experten, möglichst aus der Industrie, die sich mit dem Thema beschäftigen und aktiv am vierteljährlich, meist in Garching bei München stattfindenden Erfahrungs- und Gedankenaustausch und der Erstellung von Richtlinie teilnehmen möchten. Interessierte können sich bei Thomas Aicher vom Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme an der Technischen Universität München melden unter der Telefonummer 0 89 28 91 64 40 oder per E-Mail unter aicher@ais.mw.tum.de.

(Quelle:Verein Deutscher Ingenieure (VDI))







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